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  • Christa Gasser, Pastorin Vineyard Bern

Heilsamer Schock


Ich darf immer noch lernen!

Kürzlich hatte ich ein schockierendes Erlebnis. Ich bin seit 45 Jahren in Leitungsaufgaben, Jugendgruppe, Studentenbibelgruppe, Gemeindegründung, Leiterin in einer wachsenden Gemeinde. Über die Jahre habe ich sehr viel ins Leben gerufen, Strukturen angepasst, Neues gewagt, Teams entwickelt, etc. Und, ich habe viel an Verantwortungen weiter gegeben und Menschen gefördert!

Und dann das! Ich hatte ein Gespräch mit einem unserer Mitarbeiter. Es ging darum, dass ich mich von ihm in einem Bereich ausgeladen fühlte und in meiner spezifischen Berufung nicht wertgeschätzt. Im Gespräch mit ihm wurde mir plötzlich klar, dass meine ganze Wahrnehmung auf Grund einer Opferperspektive war wie sie war. Ich fühlte mich in dieser Situation als Opfer! Diese Opfersicht verunmöglichte mir zu sehen, wie mein Mitarbeiter mir Wertschätzung entgegen brachte und, dass er mich nie ausgeladen hatte. Es war, als ob ein Schalter in mir gekippt wäre. Ich hatte mich in meiner Wahrnehmung getäuscht! Und zwar nicht nur ein bisschen, sondern ganz gewaltig.

Meine Selbstwahrnehmung hatte mir einen riesigen Strich durch die Rechnung gemacht!

Im Nachhinein ist es mir unbegreiflich, dass ich so blind war. Kurz, ich war echt geschockt über mich selber. Auch jetzt, beim Schreiben, ist mir das echt peinlich. Nach all diesen Jahren der Erfahrungen…

Ich habe mich bei meinem Mitarbeiter entschuldigt und ihm gesagt wie geschockt ich über mich selber bin. Dabei fiel mir plötzlich ein, dass ich an diesem Morgen im Gebet Gott gesagt hatte, dass ich mich durch seine Güte zur Umkehr bewegen lassen will. Und am Nachmittag diese Situation! Gott hat mein Gebet ernst genommen.

Gott hat mir in meinem nahen Umfeld die Chance gegeben, meine falsche Selbsteinschätzung zu erkennen. Ich habe Gottes Güte erlebt! Gottes Güte, die mich zur Umkehr geführt hat!

Vor gut einem Jahr habe ich das Buch „Leadership and Self deception“ gelesen. Wie ihr merkt, bin ich immer noch dabei zu buchstabieren, was das in meinem Alltag heisst. Ich will lernen, eine Selbstwahrnehmung zu haben, die von meinem Umfeld gespiegelt ist. Eine Selbstwahrnehmung, die immer zuerst nachfragt, bevor sie sich festlegt. Eine Selbstwahrnehmung, die davon ausgeht, dass die Leute etwas überlegt haben und nichts gegen mich haben… In dieser Freiheit will ich als Frau und Leiterin wachsen. So dass ich in der Freiheit, die Jesus mir geschenkt hat leben kann und ich mich nicht von meiner Selbsttäuschung gefangen nehmen und bestimmen lassen muss.

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