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  • AutorenbildDebora Alder-Gasser

Verkleidungsparty


Habe den Mut du selbst zu sein!

Vor einiger Zeit wurde eine sehr gute Freundin von mir 30. Sie veranstaltete eine Party, bei der man sich als Superheld verkleiden musste.

Nach einigem Überlegen entschloss ich mich, mich als meine Freundin zu verkleiden. Sie ist ja schliesslich eine Superheldin! Glücklicherweise hat meine Freundin in ihrem Kleidungsstil einige unverkennbare Eigenschaften und so konnte ich sie in ihrem Kleidungsstil relativ unverkennbar imitieren. Auf dem Weg zur Party ging mir der Gedanke durch den Kopf, wie komisch es sich doch anfühlt eine andere Person zu sein.

Das brachte mich zum Nachdenken. Ist das nicht genau das, was ich so oft zu tun versuche? Ist es nicht das, was ich immer wieder tue, wenn ich mich mit Menschen um mich herum vergleiche? Eigentlich sage ich damit ja, dass ich lieber nicht mich selber sein möchte. Eigentlich verkleide ich mich so als eine andere Person. Oder wie ist es, wenn ich mich über die Andersartigkeit von anderen Menschen aufrege? Ist das nicht, als würde ich sie dazu zwingen, sich als mich zu verkleiden?

Und wie sieht es aus, wenn ich in einem Team arbeite, ein Team leite? In jedem Team, überall dort, wo ich mit Menschen zusammen arbeite, gibt es Menschen, die anders sind als ich.

Meine Aufgabe als Leiterin ist nicht, alles zu können, ich muss mich nicht als alle andere verkleiden.

Meine Aufgabe ist es, mich selber zu sein und so Raum zu schaffen, dass Menschen um mich herum auch sich selber sein können. Meine Aufgabe ist es, mich ergänzen zu lassen.

Letzthin hat jemand zu mir gesagt, dass er nicht wirklich ein Leiter ist, weil er gar nicht viel mehr weiss, als die anderen. Kennst du solche Gedanken? Ich gab ihm zur Antwort, dass ein Leiter oder Leiterin nicht eine Person ist, die alles kann, sondern vielmehr eine Person ist, die Dinge zusammen bringt und schaut, dass alle in die gleiche Richtung gehen. Ich brauche als Leiterin Ergänzung, dringend! Ich habe letzthin ein Team geführt, in dem war ich nicht nur die dritt jüngste Person, sondern andere Teammitglieder waren mehr als doppelt so alt wie ich. Viele hatten viel mehr Erfahrung, wussten in gewissen Bereichen definitiv viel mehr und waren in gewissen Dingen schlicht besser als ich. Für mich war von Anfang an eine grundlegende Entscheidung, dass ich mich davon nicht abschrecken lassen will. Vielmehr wollte ich das Prinzip der Ergänzung anwenden. Und es hat sich gelohnt. Wir waren ein so unglaublich tolles Team und ich fühlte mich so privilegiert, mit diesem Menschen unterwegs zu sein.

Verkleiden, dass will ich nur noch auf Verkleidungsparties. Im richtigen Leben lasse ich das Verkleiden lieber sein, um stattdessen mich selber zu sein!

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