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  • Simone Weber (CH), Hoffnungsträgerin in Moldawien.

Evangelistische Rakete?


Der Schritt aus der Komfortzone

Ich will eine Hoffnungs- und Liebesträgerin sein für meine Nächsten. Ich liebe es, Menschen zu begegnen, sie ermutigen zu können, zu sehen, wie Gott das Herz meiner Nächsten berührt, Tränen fliessen und ihr Gesicht zu leuchten beginnt. Wie ein tiefer Friede sie erfüllt mit der Gewissheit, dass sie nicht alleine sind, sondern dass sie einen liebenden Vater im Himmel haben, der sie genau kennt und sie so liebt, wie sie sind.

Wenn ich solche Begegnungen in meinem Alltag habe, denke ich, dass nichts unmöglich ist. Ich fühle mich gefüllt und getragen von Gottes Liebe. In diesen Momenten denke ich überhaupt nicht an mich selbst, sondern fühle mich total frei und voller Kraft und Mut.

Leider kommen diese göttlichen Begegnungen meistens nicht von alleine.

Ich muss mich klar entscheiden, mich von Gott gebrauchen zu lassen. Dabei hilft mir das Bild von Petrus, der aus dem Boot steigt, aufs Wasser tritt und zu Jesus läuft.

Aber was ist dieses Boot in meinem Leben? Es ist meine eigene Sicherheit. Im Boot bin ich zwar vom Wind bzw. meinen Umständen hin- und hergetrieben, aber niemand kann mich verletzen oder enttäuschen. Oft versuche ich, Ausreden für mich selbst zu suchen. Ich bin Mami, habe zwei kleine Jungs und bin momentan schwanger, bin müde oder es ist einfach viel zu heiss. Oder wenn ich doch einen klaren Auftrag hätte, dann wäre es viel einfacher, auf Leute zuzugehen. Oft plage ich mich auch mit Leistungsdruck!

Oft plage ich mich auch mit Leistungsdruck! Ich bin Missionarin in Moldawien, da sollte ich doch permanent eine geistliche und evangelistische Rakete sein.

Ich bin Missionarin in Moldawien, da sollte ich doch permanent eine geistliche und evangelistische Rakete sein. Aber diese Gedanken lähmen mich so sehr, dass ich mich noch tiefer in meinem Boot verkrieche und denke, Gott liebt mich ja auch so.

Und das stimmt ja auch! Ich bin seine geliebte Tochter und er will einfach meine Liebe. Ich kann ihn nicht mit meinen guten Taten beeindrucken. Er hat mich zuerst geliebt!

Er hat auch gesagt: „Wer sich an sein Leben klammert, der wird es verlieren. Wer aber sein Leben für mich und für die rettende Botschaft einsetzt, der wird es für immer gewinnen!“ Markus 8:35

Jesus ruft mich dazu auf, zu ihm zu kommen. Er will, dass ich aus meinem Boot steige, aufs Wasser trete und auf ihn zulaufe, meinen Blick immer auf seine Augen gerichtet!

Aber wo finde ich seinen liebenden Blick, der meine ganze Haltung auf einen Schlag verändert?

Ich glaube und erlebe: Ich finde ihn in den Augen meiner Mitmenschen, die ihn brauchen.

Ab und zu gehe ich in Ungheni ins Spital, um für Patienten zu beten. Dies ist für mich jedes Mal wieder so ein Schritt aufs Wasser. Wenn ich das Spitalareal betrete, fühle ich mich mut- und kraftlos, trotz der guten Erfahrungen, die ich schon hatte. Ich habe jedes Mal wieder Angst davor, was die Leute bloss über mich denken werden. In diesem Moment auf dem Wasser muss ich bewusst die Augen von Jesus suchen und ihm voll vertrauen. Sobald ich mit den Leuten zu sprechen beginne, ist die Angst meistens verflogen und ich fühle mich total erfüllt von Gottes Liebe und bereit, diese weiterzugeben. So war es auch diese Woche: Mit einem etwas mulmigen Gefühl trat ich in ein Zimmer, doch mit mir trat Gottes Gegenwart ein. Die vier Personen hörten mit offenem Mund meinem Zeugnis zu, stellten mir Fragen und wollten für sich beten lassen.

Gott will mein volles Vertrauen in ihn, er wünscht sich, dass ich ins Ungewisse hinaustrete, denn dort auf dem Wasser bin ich total von ihm abhängig, aber dafür befreit von mir selbst. Dort kann ich die Not meiner Nächsten erkennen und darauf reagieren.

Aber wie schaffe ich es aus meinem Boot heraus? Gemäss meiner täglichen Erfahrung ist dieser Schritt weder von meinen Gefühlen noch von meinen Umständen abhängig. Es braucht einfach eine bewusste Entscheidung und den Blick auf Jesus!

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