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  • Ilona Ingold, Leiterin Prophetie/Marketing/PR

Das Kreuz der Verantwortung


Ich bin ein Typ, der gerne Verantwortung übernimmt. Leider neige ich aber auch ab und zu dazu, mein Verantwortungsgebiet zu überschreiten. Weil ich glaube zu sehen, was richtig wäre, oder was getan werden muss, übernehme ich Verantwortung für Menschen und Gebiete, die mir nicht zugeteilt sind. Oder ich flüchte mich lieber in die Verantwortung, die ich mag. Als meine Kinder klein waren, bin ich oft in Arbeit geflüchtet. Kindererziehung war anstrengend, unvorhersehbar, herausfordernd. Die Arbeit war messbar, ruhig, planbar. Mein Bedürfnis nach Sicherheit und Ruhe hat dazu geführt, dass ich mein erstes Verantwortungsgebiet, nämlich meine Familie, meine Kinder oft nach hinten geschoben habe.

Überverantwortung

Ich liebe es, Menschen und Aufgabengebiete zu beschützen. Oft traue ich meinen Untergebenen, meinen Kindern dann wenig zu, mische mich ein und will selber „ Retter“ und „Schutz“ sein. Das sieht meist vermeintlich gut aus, fürsorgend und umsichtig. Aber es führt dazu, dass ich meine körperlichen Grenzen überschreite, dass ich Menschen von mir abhängig mache und sie nicht mündig werden können.

Gründe

Wieso übernehme ich falsche Verantwortung? Ich nehme Nöte und Schwierigkeiten sehr schnell wahr. Schwierigkeiten lösen Spannung aus und diese Spannung möchte ich so schnell wie möglich beseitigen, also schreite ich ein. Wenn der Chef sich in einer Sache nicht entscheiden kann, neige ich dazu, ihm diese abzunehmen, da mir das Fällen von Entscheidungen sehr leicht fällt. Oder nehmen wir an, meine Freundin ist ein Messi und sie kriegt Besuch, weil ich mich für sie schäme, räume ich auf. Um Wertschätzung zu erhalten oder die „Zuverlässige“ zu sein, bin ich immer diejenige, die Kuchen bringt, die am Schluss noch aufräumt. Manchmal erledige ich Dinge lieber selber, dann weiss ich, dass es klappt. So gibt es unzählige Situationen für falsche Verantwortung. All dies mache ich schlussendlich immer, um mich selber zu schützen. Die Folgen davon sind, dass ich Menschen von mir abhängig mache, meine eigenen Grenzen übergehe und das Joch von Menschen und ihren Erwartungen trage. So halte ich Menschen unmündig, erhebe mich entweder über sie, weil ich denke, dass ich es besser kann oder ich unterwerfe mich ihnen und gebe mich selber auf.

Keine Verantwortung

Bei Aufgaben, die mich verunsichern oder wenn ich das Gefühl habe nicht zu genügen, möchte ich lieber keine Verantwortung. Aber auch wenn ich keine Verantwortung übernehme, hat das Folgen. Zum Beispiel wenn ich meine Kinder nicht erziehe, sie nicht schütze, werde ich schuldig an ihnen.

Entspannt Verantwortung übernehmen kann ich nur, wenn ich Gott vertraue.

Entspannt Verantwortung übernehmen kann ich nur, wenn ich Gott vertraue. Er schafft es mit mir und mit den mir anvertrauten Menschen und Aufgaben. Und er hat auch alles andere im Griff (meinen Chef, die Politik, meine Gemeinde), er ist der allmächtige Gott. Vertrauen ist ein Weg. Vertrauen wächst aus Intimität und Beständigkeit. Zugrunde liegt das tiefe Wissen, dass Gott nur das Beste für mich will und es gut mit mir meint. Je mehr ich mich von Gott geliebt und angenommen fühle, umso weniger Furcht vor Fehlern habe ich, weil ich dann weiss, dass ich seine Liebe nicht verlieren und er mein Versagen geradebiegen kann. Dann vertraue ich ihm und dann habe ich Freude an Verantwortung.

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