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  • Esther Salathé, Leiterin Camp Rock, Bischofszell.

Der Hurrikan


Vor einiger Zeit sagte Gott zu mir: „Für die Zeit, die kommt, ist es wichtig, dass du an folgender Wahrheit festhältst: Ich bin gut und ich meine es gut mit dir.“ Dies schien mir eine schöne Aufgabe zu sein, und ich fand es auch besonders entgegenkommend von Gott, dass er mir schon vor den kommenden Herausforderungen sagte, worauf es ankommt. So schwierig würde die Sache also nicht zu meistern sein.

Was dann jedoch folgte, war einer der grössten Hurrikans meines Lebens. Es begann mit geistlichen Attacken in der Nacht. Das hatte ich noch nie so real erlebt. Wenn ich abends im Bett die Augen schloss, hatte ich den Eindruck, als könnte ich das Kampfestoben in der unsichtbaren Welt förmlich hören. Auch Mitglieder unseres Teams wurden heftig angegriffen. Dann erreichte uns die Nachricht eines grossen Betrugs im Familienbetrieb meines Vaters. Die Firma musste verkauft werden. Wochenlang jagte eine schlimme Nachricht die nächste. Noch nie hatte sich mir die Bosheit des Feindes so stark und real gezeigt und entgegengestellt.

Mich an Gottes Zusage festzuklammern, entwickelte sich rasch zu meiner Überlebensstrategie.

Mich an Gottes Zusage festzuklammern, entwickelte sich rasch zu meiner Überlebensstrategie. Ich war fest entschlossen, in allen Turbulenzen zu proklamieren: „Gott ist gut und er meint es gut mit mir!“

Es half, spazieren zu gehen. Mein Körper musste Adrenalin abbauen. Dabei sang ich Worship-Songs und proklamierte Gottes Güte, seine Versorgung und seine Macht. Auch übte ich mich darin, Gott für alles zu danken, was mir in den Sinn kam. Nicht selten war ich erstaunt darüber, wieviel Gutes trotz aller Schwierigkeiten zusammenkam. Ich meditierte über den Psalmen, welche mich stärkten, und war wohl zum ersten Mal dankbar, dass es ein Buch Hiob in der Bibel gibt!

Oh, wie wollte ich Gott zeigen, dass ich ihm trotz allem vertraute! Der Kampf fühlte sich zunehmend an wie eine riesige Zerreissprobe, denn was der Geist proklamierte und was die Seele empfand, war meist so weit voneinander entfernt wie das Morgenrot vom Abendglühen. Und Gott schien meiner Seele so fern. Da war nichts zu spüren von seiner Gegenwart. Die Bosheit des Feindes jedoch schien allgegenwärtig zu sein.

Ich kam an den Punkt, wo ich nicht mehr kämpfen konnte. Nicht, dass ich nicht mehr gewollt hätte, die Kraft war einfach nicht mehr da. Ich konnte mich nur noch hinlegen, auf den nackten Boden vors Kreuz. Und als ich zu Jesus sagte: „Ich kann nicht mehr, ich brauche dich“, da wusste ich, dass ich nicht tiefer fallen konnte als in seine Hand. Ich wusste, dass er mich hielt, dass er mich hörte und sich meiner annahm.

Heute sind die schlimmsten Erschütterungen abgeklungen; der Himmel beginnt sich wieder zu lichten. Was bleibt aus dieser Zeit? Das Staunen über der Kraft von Gottes Wort. Eine grosse Dankbarkeit für alle Fürbitter und Freunde. Die Erfahrung, dass seine Gnade durch trägt und die Überzeugung: Gott ist gut und er meint es gut mit mir.

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