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  • AutorenbildDebora Alder-Gasser

Die grössten Fans


Kurz nach unserer Hochzeit, fingen mein Mann und ich an gemeinsam zu joggen. Ich jogge seit Jahren, jedoch ohne wirkliche Ambitionen. Wie das bei Männer üblich ist, braucht auch mein Mann eine extrinsische Motivation. Deshalb ist er den Grandprix de Berne (16 km) schon ein paar mal gerannt. Letztes Jahr habe ich beschlossen es ihm gleich zu tun.

Am Tag des Laufes war ich ziemlich nervös. Obwohl ich dafür trainiert hatte, war ich noch nie 16km am Stück gelaufen. Ich wusste nicht, wie sich eine solche Strecke anfühlt und ob ich das überhaupt durchhalten würde. Ich hätte mir jedoch nie erträumen können, wie toll dieser Lauf ist. Es hat mich beflügelt, in dieser riesigen Menschenmenge zu rennen und von zig Personen am Strassenrand angefeuert zu werden.

Als ich so rannte, dachte ich: wow, so sollte es für uns Leiterinnen aussehen. Wir sollten unter einander eine solche Fankultur haben! Wir sollten unsere grössten Unterstützerinnen und Ermutigerinnen sein.

Wir sollten unter einander eine solche Fankultur haben! Wir sollten unsere grössten Unterstützerinnen und Ermutigerinnen sein.

Am Grandprix fühlte ich mich durch zwei Dinge ermutigt. Es waren zum einen die tausenden von Menschen, die mit mir den Lauf rannten. Ebenso waren es aber die zahlreichen Menschen, die den Strassenrand säumten und mir zujubelten. Ich glaube als Leiterinnen gehören für uns beide Rollen dazu. Manchmal rennen wir im übertragenen Sinne aktiv mit jemandem mit. In anderen Situationen stehen wir an der Seitenlinie und feuern eine Person an.

Mitrennen bedeutet für mich, dass ich mir überlege, wo ich andere Menschen nachziehen kann. Wo kann ich z.B eine jüngere Person in mein Team nehmen? Wo kann ich einer potenziellen Leiterin eine meiner Aufgaben übertragen und sie dabei begleiten? Habe ich in einem meiner Projekte die Möglichkeit zu einer Co-Leitung mit einer jüngeren Leiterin?

An der Seitenlinie stehen heisst für mich, dass ich mich bewusst in andere investiere. Deshalb habe ich schon mehreren jungen Frauen angeboten, sie zu mentoren. Immer wieder lade ich junge Frauen zu einem Kaffee ein, um sie zu ermutigen und ihnen Zeit zu schenken. Als ich mir letzthin ein Leiterschaftsbuch kaufte, habe ich gleich zwei Exemplare bestellt. So konnte ich eines davon einer junge Leiterin schenken und sie so in ihrer Leiterschaft anfeuern. Wir entwickeln eine Fankultur aber auch, indem wir einander bewusst feiern. Indem ich das Gute und Schöne ausspreche, welches ich in einer anderen Person sehe. Wir sind auf einander angewiesen, um unser Potenzial zu entdecken und weiterzuentwickeln.

Ich möchte ein Fan von anderen Leiterinnen sein. Und ich wünsche mir, dass wir als Leiterinnen für unsere Fankultur bekannt sind.

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