Da kommen sie wieder... diese Gefühle, die an meinem Herzen nagen! Ich mag sie nicht und es ist schwer zuzugeben, dass auch ich damit zu kämpfen habe. Ja, ich will sie auch nicht und doch sind sie schneller da, als ich manchmal „nein“ rufen kann. Stolz und Eifersucht!
Die Eifersucht kommt schleichend zu mir, wenn andere, insbesondere Frauen oder lebendige Gemeinden, erfolgreich sind, mit Gott vorwärts gehen oder Durchbrüche erleben. Ich möchte dies doch auch erleben und dann sehe ich andere Menschen wo Gott wirkt und werde mit meinen Grenzen, meinem Unvermögen und Unglauben an einen Gott, der eigentlich alles durch mich machen kann, konfrontiert.
Erst heute kamen wieder diese Gefühle hoch und ich wusste innerlich, ich kann mich dem hingeben oder ich suche Gott und gebe es sofort ab, damit ich diese Wurzel des Stolzes nicht weiter wachsen lasse. Gedacht, getan. Ich ging auf die Knie und sprach mit meinem Papa im Himmel über mein Gefühlsleben und fing an Wahrheiten auszusprechen. Und da war sie wieder, diese wunderbare, beruhigende, innere Stimme, bei der ich weiß, Gott redet mit mir. Er versteht und kennt mich. Er zeigt nicht mit dem Zeigefinger auf mich, sondern setzt sich zu mir und erklärt mir, was ich noch alles lernen darf und wobei er mir helfen will. „Sarah, ich will dich schleifen und an deinem Charakter arbeiten, damit du andere Menschen hochheben kannst, ich will dir helfen, anderen den Vortritt zu lassen, zu dienen und zu lieben, unabhängig was du davon hast.“
Und ich merke innerlich, wie tief ich das bejahen kann. Es geht um meinen Charakter.
Unsere Salbung kann riesig sein, wir können tolle Gaben haben, aber mit einem Charakter, der sich selbst hochheben will, der stolz ist, keine Fehler zugeben kann und nicht zurück treten kann, werden wir uns selbst, Anderen und unserem Dienst schaden.
Wir dürfen Gott unseren Charakter hinlegen und sagen: „Zeige mir was du mir, mit dieser Herausforderung/ Lebenssituation, beibringen willst? Was darf ich in meinem Leben heute lernen? Wo willst du mich schleifen?“ Und ich merke ich habe gesiegt. Die Eifersucht und Stolz Gefühle werden immer wieder zu meiner Herzenstür kommen und dann darf ich mich entscheiden ob ich ihnen Raum geben will. Ist es mein Ziel, mich selbst groß zu machen oder meinen Gott groß zu machen? Das ist die entscheidene Frage!
Ich will mich in die Person formen lassen, die andere hochhebt, die bereit ist zurück zu treten, damit andere wachsen und ihre Berufung ergreifen können. Genauso brauche ich Menschen an meiner Seite, die mich an die Hand nehmen, mich unterstützen, mein Potential erkennen und auch bereit sind sich in mich zu investieren. Wir sind nicht dazu geschaffen, immer nur das Beste für uns selbst zu ergreifen, sondern um andere zu beschenken und damit selbst beschenkt zu werden.