top of page

Aktuelle Blogs:

Search By Tag:

Blog Archiv:

  • Jörn Wagner

Meine Frau - die Gemeindeleiterin


Eine Rollenverteilung der anderen Art

Meine Frau ist auch meine Leiterin – Wie funktioniert das überhaupt?

Ich darf mich Euch vorstellen, ich heiße Jörn Wagner. Meine Frau Fülke und ich leiten das Vineyard-Projekt Köln. Dabei ist unsere Rollenverteilung eigentlich die klassische, nur umgekehrt. Sie ist die Gemeindeleiterin und predigt, ich engagiere mich im Kindergottesdienst und wo sonst noch Not am Menschen ist. Somit ist sie auch meine Leiterin. Dass eine Frau die Hauptleitung einer Gemeinde innehat ist auch in einer progressiven Bewegung wie der Vineyard leider noch der Ausnahmefall, noch dazu wenn sie verheiratet ist. Daher fragen mich viele, wie ich damit klar komme.

Ganz einfach: Sehr gut!

Für mich ist es wunderschön mit anzusehen, wie meine Frau ihre Berufung lebt und ich ermutige sie laufend dazu, in diese Rolle voll hineinzutreten. Wie wirkt sich das auf unsere Beziehung aus, wo ich doch eigentlich der Bestimmer in unserer Familie sein sollte?

Identität in Jesus schafft Selbstvertrauen und Gelassenheit

In unserer Ehe folgen wir dem Prinzip aus Epheser 5,21: „Ordnet euch einander unter.“ Für mich heißt das: Mir sind die Bedürfnisse, Wünsche und Sehnsüchte meiner Frau wichtiger als meine eigenen. Und bei ihr ist es genauso. Nicht aus einem Anspruch heraus, sondern weil wir es uns gegenseitig schenken. Nach meiner Erfahrung ist der Schlüssel, damit gelassen umgehen zu können, dass einem die eigene Identität bewusst ist, die wir alle in Jesus haben. Wenn ich weiß, wer ich bin und dass ich bedingungslos geliebt bin, kann ich das umarmen.

Gott beruft, ohne dabei auf das Geschlecht zu schauen

Als wir am Anfang des Weges waren und Fülke den Ruf bekam, eine Gemeinde zu leiten, schien dies zunächst sehr unpassend. Sie spürte in sich schon von klein auf die Sehnsucht danach, hatte diese aber aufgrund der gesellschaftlichen Zwänge und Rollenbilder begraben. Ich habe sie dann im wahrsten Sinne des Wortes angeschubst, denn sie sollte zur Bühne gehen. Meine Berufung habe ich ganz klar anderswo gesehen und nicht in einer Position geistlicher Leitung. Mit Anfang zwanzig hat Gott mir einen sehr klaren Ruf in die Wirtschaft zum Geldverdienen gegeben. Predigen, Seelsorgen, Hirtenaufgaben übernehmen, das ist überhaupt nicht mein Metier. Umso schöner, dass Gott es nicht von mir verlangt, bloß weil ich zufällig der Mann in unserer Beziehung bin. Das ist für mich total beruhigend und entspannend, für mich schließt sich der Kreis.

Wir brauchen mehr Frauen, die ihre Berufung von Gott wahrnehmen

Wenn wir wollen, dass Gott das vollständige Potenzial zur Entfaltung bringt, dass er in uns Menschen hineingelegt hat, können wir nicht die Hälfte der Menschheit aufgrund ihres Geschlechts und veralteten Vorstellungen von Rollenbildern davon abschneiden. Es braucht mehr Männer (und Frauen), die Frauen ermutigen, ihre Berufung zu leben. Es ist unglaublich viel schwerer für eine Frau, in eine leitende Rolle hinzutreten und daher sollten wir ihnen die Türen weit öffnen, anstatt ihnen Steine in den Weg zu legen oder sie durch Passivität daran hindern.

Lasst uns die Frauen, die in Leiterschaft stehen oder dorthin berufen sind, mit voller Kraft unterstützen!

bottom of page