Die Versuchung der einsamen Insel
Manchmal denke ich, dass ich lieber irgendwo auf einer einsamen Insel wäre, alleine mit einem guten Buch, liegend in einer Hängematte, die mich in den Trost schaukelt. Der Schmerz der Enttäuschung ist ein mühsamer Begleiter, der mich schon mehr als einmal Richtung „Robinson Grusoe“ Insel trieb.
Sich in Menschen zu investieren, den Glauben zu haben für Veränderung und zu wissen, dass Gott ALLES unter Kontrolle hat ist gut – doch leider nicht nur begleitet von „ich fühl mich gut“ Momenten, oder „Friede, Freude, Eierkuchen“.
Nicht alles was ich tue und was Gott mir aufgetragen hat, ist gewinnbringend für mich – oft ist es schmerzhaft und gezeichnet von Enttäuschungen. Ich bin eine Person die träumt. Gott hat mir schon früh grosse Träume anvertraut, vor denen ich mich oft fürchtete. Es gab Momente in meinem Leben, da ich niemandem meine Träume anvertraute, aus Angst vor den Reaktionen und Erwartungen der Menschen.
Mich beeindruckt Josua in der Bibel, der zusammen mit einer Gruppe von jungen Männern, in das verheissene Land als Spion geschickt wurde, um es auszukundschaften. Während die anderen Begleiter das Negative, die Herausforderungen und das Unmögliche sahen und Angst verbreiteten, sah Joshua das Potenzial des Landes und Gottes Möglichkeiten. Er brachte als Beweis eine riesige Traube mit sich, um die die Leiter seines Landes zu überzeugen, dass das Land gut und fruchtbar ist. Zudem war er bereit sich zu investieren und sein Leben zu riskieren um es einzunehmen.
Die Rückschläge und die Herausforderung beim Einnehmen des Landes kostete viele Tränen und Schmerz. Der Unglaube und den mangelnden Mut zum Risiko der anderen Spione, verzögerte den Eintritt in das verheissene Land um weitere 40 Jahre. Diese Erkenntnis, lies mich schon früh eine Entscheidung treffen:
Ich will ein Josua sein, der glaubt und sich den Herausforderungen des "Unmöglichen" stellt und Gott einen Sieg zumutet.
Immer wieder bin ich mit der Realität konfrontiert, dass wenn Gott uns grosse Träume anvertraut, erleben wir auch grosse Enttäuschungen. Ich glaube unterdessen, dass er sie uns bewusst zumutet .
Immer wieder bin ich mit der Realität konfrontiert, dass wenn Gott uns grosse Träume anvertraut, erleben wir auch grosse Enttäuschungen. Ich glaube unterdessen, dass er sie uns bewusst zumutet .
Diese Enttäuschungen können den weiteren Verlauf der Geschichte massgeblich verändern. Schaue ich auf diese Enttäuschungen und lasse ich mich von denen leiten und einnehmen, oder nehme ich das Wertvolle, die Charakterlektionen die aus Enttäuschungen wachsen ernst, und strecke mich aus nach Heilung und Erneuerung?
Die letzten Monate waren hart. Ich wurde mehrmals schwer enttäuscht von Menschen in verschiedenen Situationen. Meine Sehnsüchte schwebten einmal mehr zur Oase der einsamen Insel. Die Realität des Schmerzes zu erleben und ihn auszuhalten ist kein Spaziergang durch eine Blumenwiese und kann uns charakterlich zusetzen. Ich realisierte, dass mein Herz in verschiedenen Situationen hart wurde, meine Gedanken verurteilend und fordernd. Ich rang mit der Realität von Zerbrochenheit im Leben von Menschen um mich herum und wurde gleichzeitig mit meiner eigenen Zerbrochenheit konfrontiert.
Ich bin dankbar für die leise und herzliche Stimme des Heiligen Geistes der mich führt. Er sprach zu mir über Vergebung, Loslassen und für Menschen zu beten. Nicht nur einmal lies ich mich von ihm zu Menschen führen, bat um Vergebung für meine Gedanken, Worte oder die Härte in meinem Handeln.
Enttäuschungen bergen das Potenzial, Demut zu leben und zu erleben!
Ich realisierte, dass die Enttäuschungen so neue Dimensionen annahmen. Die Dimensionen der Vergebung, des Neuanfangs und der Heilung.