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Evelyne Baumberger ist Redaktorin bei Radio Life

Leiten heisst lernen


Greenhorn unter lauter Profis

Vor gut einem Jahr wurde ich in den Vorstand der Hilfsorganisation MAF Schweiz gewählt (Mission Aviation Fellowship, www.maf-swiss.org). Und langsam bin ich am Morgen vor den Sitzungen nicht mehr so nervös, dass ich eine Extraportion Deo auftrage.

Vor einem Jahr war ich die einzige Frau im Vorstand und mit einem knappen Jahrzehnt Abstand auch das jüngste Mitglied. Weder kannte ich MAF als Organisation besonders gut, noch wusste ich überhaupt, was man als Vorstandsmitglied macht. Ich war ein Greenhorn unter lauter Profis. Männer, welche MAF seit Jahrzehnten kennen, und von denen einige sogar als Piloten mit MAF im Einsatz waren. Ich war nicht sicher, warum sie ausgerechnet mich für den Vorstand angefragt hatten. Und fragte mich kopfschüttelnd, warum ich zugesagt hatte.

Mit dieser Unsicherheit versuchte ich umzugehen, so gut es ging. Meine Strategie: Sitzungsdossiers gründlich lesen, pünktlich sein sowie ein gepflegter, professioneller Auftritt. Absätze bewirken Wunder fürs Selbstbewusstsein! Gleich am Anfang übertrug man mir die Aufgabe, das Protokoll zu führen. Bei den meisten Traktanden verstand ich zwar nur Bahnhof, war aber gezwungen, aufmerksam zuzuhören. Ich musste ständig Fragen stellen – aber als Journalistin beherrsche ich ja zumindest das recht gut.

Meine Vorstands-Kollegen haben grosse Geduld, mir Strukturen, Abkürzungen und finanzielle Zusammenhänge zu erklären. Sagten mir, wie meine Protkolle noch besser werden könnten. Sie hörten respektvoll zu, als ich zum ersten Mal die Andacht zum Sitzungsbeginn hielt. Luden mich ein, zusammen mit dem CEO und dem Präsidenten das jährliche Global Meeting in London zu besuchen, um einen Einblick in die internationale Zusammenarbeit zu erhalten.

Und langsam verstand ich, was sie wohl von Anfang an im Blick hatten: Die Mitarbeit in einem Vorstand ist eine längerfristige Angelegenheit. Ich trage momentan ausser dem Protokoll-Schreiben und halb-qualifizierten Meinungsäusserungen wirklich herzlich wenig bei. Aber das ist okay so. Es ist für mich eine Chance, in eine Aufgabe mit Sinn und Verantwortung hinein zu wachsen. Und für den Vorstand ist es eine Chance, in jemanden zu investieren, jemanden zu fördern im Hinblick auf die Zukunft der Organisation.

Inzwischen gehe ich von den Sitzungen jedes Mal begeistert nach Hause. Über die Arbeit, die MAF weltweit tut: hoch professionelle Flugdienste für Missions- und Hilfsorganisationen. Begeistert aber auch von den interessanten Begegnungen.

Das Greenhorn unter lauter Profis bin ich wahrscheinlich noch eine Weile. Aber ich gebe mir Zeit. Lerne die Organisation gründlich kennen, lasse mich inspirieren von den spannenden Menschen. Ich gebe mein Bestes in dem, was mir aufgetragen wird.

Das Greenhorn unter lauter Profis bin ich wahrscheinlich noch eine Weile. Aber ich gebe mir Zeit. Lerne die Organisation gründlich kennen, lasse mich inspirieren von den spannenden Menschen. Ich gebe mein Bestes in dem, was mir aufgetragen wird. Wachse und überlasse es Gott, wozu er mich in Zukunft für seine Arbeit mit MAF gebrauchen kann.

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