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Die Wurzelbehandlung

Regine Umbach, Gruppenleitung bei standUp

Tot und begraben

Die alte Regine ist tot. Gestorben vor langer Zeit. Leider habe ich das genauso lange nicht wirklich verstanden und so getan, als würde sie immer noch existieren. Obwohl sie anständig begraben wurde, wie es sich gehört, hatte sie immer noch eine Menge Einfluss auf die Gegenwart. Es war, als gäbe es sie noch, als hätte sie noch Anrechte, gute Gründe, ein Erbe, das unbedingt weiterzugeben wäre und lauter anderen Unfug wie z.B. ihre Erfahrungen. Tot, aber lebendig gehalten. Wenn ich könnte, würde ich sie noch einmal begraben, aber das ist auch Quatsch. Tot ist tot! Begraben ist begraben! Und das habe ich endlich begriffen.

Aber eigentlich muss ich anders anfangen. Mit einem anderen Tod. Dem Tod meines Zahns. Der 3/5er für die Fachleute, ohne Nerv, ordentlich gefüllt, tot, machte sich vor ein paar Wochen bemerkbar. Ja, werdet Ihr fragen: Wie geht denn das? Tote sprechen nicht, oder? Allerdings war die Wurzel, wie sich mit Hilfe einer Röntgenaufnahme herausstellte, nicht vollständig gefüllt. Also tummelten sich ein paar Bakterien dort herum, die die Ortschaft ideal fanden, um sich zu vermehren: Aufgeräumt und leer. Die wiederrum machten sich so breit, dass sie den Nerv ärgerten, der im Unterkiefer sitzt und sich lauthals beschwerte bis es sogar das Ohr hören konnte.

Sie ahnen es, es kam, wie es kommen musste: ZahnOP. Wurzelspitzenresektion! Wochenlang Schmerzen aufgrund des beleidigten Nervs gaben mir viel Zeit: Zu leiden, zu beten, zu Gott zu betteln und Predigten zu hören. Nachts konnte ich nicht schlafen, meist vor Schmerzen, aber oft aus Angst. Ist das eine Entzündung? Müssen sie den Zahn ziehen? Warum blutet das noch immer? Ist das jetzt schlimm? Hört es jemals auf? Tagsüber kamen die Zweifel: Warum habe ich Angst? Bin ich nicht Gottes Kind? Was ist mein Glaube wert, wenn ich schon hier voller Angst bin?

Ich fing an, meinen Kopf durch eine Predigtreihe über unsere Identität in Jesus zu füllen. Stunden (und ich meine wirklich Stunden) ließ ich mir sagen, wer ich bin. Heilig und makellos vor Gott durch Jesu Blut. Rein gewaschen durch seinen Tod. Mir selbst gestorben.

Nachts fing ich an in die Schmerzen hinein Gott zu loben, den Sieg auszurufen, für meine Familie zu beten und am Tag sog ich Geschichten von Jesus auf und von dem, was es bedeutet, dass Jesus das Werk vollendet hat. Dass Er vollständige Wiederherstellung geschaffen hat. Dass ich tot bin für die Sünde, dass es die alte Regine nicht mehr gibt. Tot und begraben.

Die Wurzel, die Grundlage für mein Leben, liegt in meiner Identität.

Die Wurzel, die Grundlage für mein Leben liegt in meiner Identität. Weil ich nicht völlig ausgefüllt war mit meiner neuen Identität, konnten sich üble Dinge vermehren: Unsicherheit, Abhängigkeit von Menschen und ihren Meinungen, Ängste, Verletzlichkeit usw.

Jetzt lerne ich, bewusst zu leben als das was ich bin: Eine Tochter des höchsten Königs. Die alte Regine ist tot mit all ihren Rechten, ihrem Egoismus und ihrer Gefangenschaft. Und die neue Regine? Die lernt jetzt laufen!

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