Während dem ich an meinem Schreibtisch sass, um mich wieder voll und ganz der Vorbereitung für einen Gottesdienst zu widmen, überfielen mich wieder mal ein paar kritische Gedanken. „Wieso mach ich das schon wieder? Bringt es das wirklich?“
Hin und wieder kommen diese provozierenden, meine Arbeit in Frage stellenden Gedanken, und ich muss innehalten und für mich selbst Klärung finden. „Warum tue ich was ich tue?“ Grundsätzlich empfinde ich eine Offenheit dieser Frage gegenüber, da sie mich immer wieder auffordert und herausfordert den Grund für mein Tun in Erinnerung zu rufen und mich selbst zu reflektieren.
Vor einigen Tagen war ich an einem Gottesdienst als der „Preacher“ während seiner Predigt sagte: 'Ich habe aufgehört zu predigen, wenn ich merke das Jesus mit seinem Geist nicht da ist – denn, wenn er nicht wirkt, ist meine Predigt wertlos.' Irgendwie eine krasse Aussage! Doch es hat mein Herz berührt. Wir Menschen haben so oft das Gefühl, wir seien so kraftvoll und können die Welt mit großen Taten und Worten verändern. Doch wenn Gottes Kraft wirkt, dann verändert dies alles!
Das Leben Jesu fasziniert mich sehr. Obwohl er wusste, dass er kam um zu sterben, war er ganz fokussiert und liess sich nicht davon abhalten, seine Berufung zu leben. Er schaute immer wieder zum Vater im Himmel und wurde von ihm an den richtigen Ort geführt. Regelmässig zog er sich zum Vater zurück um mit ihm alleine zu sein und um sich eins zu machen mit dem, was im Himmel ist. Jesus wusste genau, dass er nicht nur Königreich Gottes für das „Jetzt“ baute, sondern für die Ewigkeit. Menschlich gesehen machte es wahrscheinlich keinen Sinn, aber er hatte die himmlische Sicht über sein Leben, dem Leben seiner Mitmenschen und das von seinen Nachkommen.
So oft frage ich mich ob meine Investitionen, mein „in etwas reinsterben“, meine Hingabe für ein bestimmtes Projekt, Land/Stadt oder die Menschen wirklich etwas bringt. Natürlich erlebe ich immer wieder Highlights, die mich ermutigen weiterzumachen, aber diese tiefen Momente des Zweifelns treffen mich schwer. Dann fange ich an, meine Erfolge zu zählen und wenn es nicht aufgeht mit dem, was ich gebe und dafür bekomme, fühle ich mich vernachlässigt. Meine weltliche Sicht nimmt mich ein und ich verliere die Perspektive über dem, was Gott durch mich tun will - ob im Grossen oder im Kleinen. Wenn ich mich nicht täglich nach dem Vater ausstrecke, vergesse ich oft, dass nicht ich - sondern er durch mich wirkt. Ich darf einfach in dem laufen kann, wo er mich hinstellt.
Wenn ich mich nicht täglich nach dem Vater ausstrecke, vergesse ich oft, dass nicht ich - sondern er durch mich wirkt. Ich darf einfach in dem laufen wo er mich hinstellt.
Wenn ich meinen Fokus immer wieder auf den Vater richte, darf ich wissen, dass er mich genau JETZT an den richtigen Ort gestellt hat, auch wenn es menschlich gesehen nicht immer Sinn macht oder erfüllend ist. Durch die Intimität zu meinem Vater, wächst mein Vertrauen und das stärkt mich. Es hilft mir daran festzuhalten, dass er durch mich wirken will und meine Arbeit nie für „nichts" ist.