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  • Caroline Krein, Leiterin Connected Dortmund

Die Manipulation


„Ich weiß schon genau was ich sagen muss, damit er macht was ich will.“ sagte sie über ihren Mann. Das war die dritte Begegnung innerhalb eines Wochenendes mit drei verschiedenen Frauen, die mir unabhängig voneinander ihre Taktiken verrieten, mit denen sie ihre Männer dazu brachten, ihre Ideen umzusetzen.

Diese Erkenntnis erschreckte mich. Ich fragte mich, ob ich auch Taktiken hatte, mit denen ich meinen Mann versuchte zu manipulieren. Und vor allem fragte ich mich, was unsere Kinder dabei von uns lernen. Ob unsere Töchter lernen, dass ihre Gedanken nicht ernst zu nehmen sind und sie deshalb Tricks anwenden müssen, um jemand anderen von etwas zu überzeugen? Ob unsere Söhne lernen, Frauen nicht auf Augenhöhe zu sehen, sondern entweder unterlegen oder überlegen?

Es gibt nur eine Person, die wir kontrollieren sollen, und das sind wir selbst!

Es gibt nur eine Person, die wir kontrollieren sollen, und das sind wir selbst!

Ich sprach mit meinem Mann über meine Erkenntnisse und Fragen und wir stellten fest, dass ich wenig manipulative Taktiken anwenden musste, weil er mich ernstnahm. Als ich mir vor einiger Zeit mal in den Kopf gesetzt hatte eine große Kommode aus unserem Wohnzimmer zu verbannen und meinen Mann darum bat mich in der Umsetzung zu unterstützen, war er sofort dabei. Als ich ihn im Nachhinein darauf ansprach sagte er: „Du bist mit den Kindern die meiste Zeit des Tages Zuhause und ich fahre zum Arbeiten weg. DU musst dich hier wohlfühlen.“. Wir sind uns nicht immer so leicht einig. Manchmal ist es komplizierter eine Lösung zu finden. Aber wir fühlen uns immer beide ernstgenommen und müssen deshalb keine Tricks anwenden, um den anderen zu etwas zu bringen.

Für Leitung, nicht nur für Frauen in Leitung, ist das ein wichtiger Aspekt. Wir brauchen die Erlaubnis der Männer und Frauen und das Ernstnehmen unserer geistlichen Autorität, um unser volles Potenzial ausleben zu können, ohne dabei in manipulative Verhaltensweisen abzurutschen. Das heißt nicht, dass wir keine Schuld tragen, wenn wir in unserer Art zu leiten manipulative Ansätze finden. Wir müssen die Verantwortung für unser eigenes Handeln übernehmen. Trotzdem gibt es Dinge, durch die die Gefahr zur Manipulation verringert werden kann.

Da ich selbst verschiedene Arten von Manipulation mitbekommen habe, habe ich sehr sensible Antennen dafür. Ich bin aber selbst auch sehr willensstark und kann von meinen Ideen und Plänen sehr begeistert sein, weshalb ich auch bei mir die Gefahr sehe, manipulierend zu werden.

Um zu vermeiden, dass ich als Leiterin in manipulative Verhaltensweisen abrutsche, habe ich ein paar Grundsätze, an die ich mich regelmäßig erinnere:

1. JESU GEMEINDE - Die Gemeinde gehört Jesus. Auch wenn ich Hauptpastor oder sogar der Gründer der Gemeinde bin, gehört diese Gemeinde genau so wenig mir, wie irgendeiner anderen Person aus dieser Gemeinde.

2. GOTT VERTRAUEN - Wenn es Gottes Wille ist, wird er schon seinen Weg finden. Wenn es um Entscheidungen, Konzepte oder Sonstiges geht und ich mir Sorgen mache, dass der Weg, den ich für richtig halte nicht durchgesetzt werden wird, erinnere ich mich daran.

3. GOTTES EBENBILDER - Jeder Mensch trägt einen Schatz, den Gott in ihn hinein gelegt hat. Manche Schätze sind leicht sichtbar, manche noch tief vergraben. Aber meine Aufgabe ist es nicht, Menschen in die Schublade „meiner Vision dienlich“ oder „meine Vision störend“ einzusortieren, sondern den Schatz in jedem einzelnen zu entdecken, mit dem Gott unsere Gemeinschaft bereichern möchte.

4. GOTT IM ZENTRUM - Es geht nicht um mich. Punkt.

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