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  • Sarah Stopp Pastorin der Herzstück Jesus Freaks

Den Traum leben


Letzte Woche war ich mit unserem Hund im Wald spazieren und auch da erzählte ich Gott, was mich im Moment bewegt, welche Fragen ich habe, was mich frustriert und wo ich unsicher bin. Plötzlich kam ein Gedanke in mir auf, der mich hellhörig machte und ich hatte den Eindruck das der Heilige Geist mir etwas erklären möchte. Er sagte zu mir: "Sarah es ist das Eine zu träumen: Von dem Mann des Lebens, von eigenen Kindern, einem tollen Job, von Dingen die man mit Jesus bewegen möchte…, doch es ist was ganz anderes, die Träume zu leben. Erinnerst du dich noch daran wie sehr du dir Kinder gewünscht hast und wie wahnsinnig schön du dir das vorgestellt hast? Dann hast du Kinder bekommen und warst im 7. Himmel und hattest eine Liebe die du zuvor noch nicht kanntest, aber gleichzeitig hast du eine Wut und Überforderung erlebt, die dich an deine Grenzen gebracht hat. Plötzlich war der erfüllte Traum gar nicht mehr so wohltuend und schön, sondern hart und anstrengend."

Ich musste diesen Worten Recht geben. Ja, ich liebe es Mama zu sein, doch ohne Schlaf, mit einem schreienden Kind von morgens bis abends, war es manchmal mehr als hart und wie viele Tränen habe ich deshalb vergossen. In anderen Lebensbereichen ist das nicht anders. Verheiratete Menschen wissen wie schnell man sich im Nörgeln verlieren kann, und die einstige Erfüllung eines großen Traumes wie "der perfekte Ehemann" verpufft ist.

Diese Tatsache macht auch an unserer Berufung nicht halt. Viele Jahre träumte ich davon eine Gemeinde zu leiten, jetzt tue ich es und es gibt die Momente im 7. Himmel, die total erfüllend sind, aber auch viele Momente die schwer sind, die an meinen Kräften zerren und hin und wieder habe ich mich selbst dabei ertappt zu denken, irgendwie habe ich mir das schöner vorgestellt - erfüllender. Ich sehe die Bilder auf Instagram und Co. von Gemeinden und Diensten und man könnte schnell zu der Annahme kommen, dass Pastor oder Leiter zu sein, einem Superstar gleichkommt. Doch in der Realität angekommen, wurde ich schnell vom Gegenteil überzeugt. Verantwortung im Reich Gottes zu haben ist eine große Demutserfahrung. Ich komme immer wieder an den Punkt, wo ich feststelle, dass es aus eigener Kraft nicht möglich ist und ich nicht alles besitze was ich für die Aufgabe brauche. Doch genau dies ist auch der größte Segen den ich erleben darf.

Nur weil es manchmal schwer ist, heißt es nicht das man am falschen Platz ist.

Nur weil es manchmal schwer ist, heißt es nicht das man am falschen Platz ist. Nur weil eine Verheißung erfüllt wurde, heißt es nicht, dass ab jetzt alles ganz einfach wird. Gott erinnerte mich an das Volk Israel, wie Josua und Kaleb geglaubt haben, dass Gott ihnen das Land Kanaan geben möchte. Sie führten als junge Generation das Volk in das verheißene Land hinein und konnten die Wüste hinter sich lassen. Die Wüste war Geschichte und eigentlich hatten sie es geschafft. Aber dort angekommen war nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen. Dort sahen sie sich neuen Herausforderungen gegenübergestellt und auch dort lud Gott sie immer wieder dazu ein, komplett von ihm abhängig zu sein.

In Situationen neuer Herausforderungen habe ich zwei Möglichkeiten zu reagieren: ich kann entmutigt sein und aufgeben wollen, weil man müde ist oder es sich unmöglich anfühlt oder ich kann feststellen das es aus eigener Kraft tatsächlich nicht machbar ist und Gott die ganze Verantwortung zurückgeben. Das führt nicht dazu, dass ich selbst hinschmeiße, sondern dass ich den Platz annehme an den Gott mich gestellt hat und zutiefst weiß, dass er es ist der mir alles gibt was ich brauche und nicht ich selbst. Diese Haltung verändert mein Denken. Dann bestimmt mich nicht länger meine Angst, sondern ich spreche Gottes Größe über meine Gefühle aus und darf erleben wie die Last nicht länger meine eigene ist. Sehr oft wäre ich gerne schneller an dem Punkt. Bei dem Spaziergang war das tatsächlich der Fall und ich bin mit einem Herzen voller Frieden wieder nach Hause gekommen.

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