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  • Doris Doris Lindsay, Leitung HopeTown Ocean View

Die dunkle Nacht


Es war mitten in der Nacht, ich sass auf meinem Lieblingssofa in meinem Wohnzimmer und ich konnte und wollte nicht ins Bett. Ich wusste, wenn ich gehe, dann könnte es sein, dass wenn ich am Morgen wieder aufwache, mein Vater eventuell nicht mehr am Leben wäre. Bewegungslos schaute ich auf meine angezogenen Knie und dachte an alte Zeiten. Ich sah in meinen Gedanken meinen Vater vor mir, wie er auf seinem Anwesen Holz schlug und er sich den Schweiss von der Stirn wischte. Konnte es wirklich sein, dass mein starker Vater, so plötzlich von uns ging? Der Tod war so greifbar nahe und meine eigene Hilflosigkeit in dieser schwierigen Stunde war erschreckend. Nach einem intensiven Telefon mit meinem Bruder, dem es in vielem ähnlich ging wie mir, entschied ich mich mit schweren Herzen dann doch meinen Kopf ins Kissen zu versenken.

In den letzten paar Jahren war in meiner Familie so viel passiert, was mein Fundament von gesunder Familie und Verwandtschaft ziemlich zerrüttete. Traumatisches kam bei meiner Schwester an die Oberfläche und die daraus folgenden Gespräche und Entscheidungen veränderten meine Familie für immer. Doch dem nicht genug. Mein Vater wurde vor Weihnachten ganz plötzlich schwer krank und wir lebten von Tag zu Tag in der Hoffnung, dass es doch noch nicht vorbei sein würde.

In diesen turbulenten Wochen, hatte ich viele Optionen wie ich dies verarbeiten konnte. Ich schwebte zwischen tiefer Trauer und Angst. Dazu kam, dass ich meiner Mutter in dieser schwierigen Zeit nicht wirklich eine Stütze sein konnte und ich mich schuldig fühlte. Sollte ich sofort heimfliegen? Wir hatten in dieser Zeit Besuch von meinem Schwager und seiner Familie aus Irland, die uns zum ersten Mal in Südafrika besuchten. Was wirklich eine tolle Zeit hätte sein sollen (in vielem war es das auch), war überschattet von meinen Gedanken um meine Familie. Ich bin nicht eine Person die schmerzhafte Gefühle verbal und laut durchkaut. Bei mir geht vieles innerlich ab und ich verarbeite es in der Stille und spreche mit Gott darüber. Doch wenn ich Besuch habe und auch sonst viel um mich herum läuft, dann wird dies zu einer Herausforderung.

Schon bald merkte ich, dass Gott mich zu sich rief. Ich musste raus, in die Wildnis. Zu ihm. Es fühlte sich an wie ein Flüstern im Wind. Gott sprach zu mir durch Psalm 16, 1-2 wo David sagt: „Bewahre mich, Gott, denn bei dir finde ich Zuflucht! Ich sage zum Herrn: „Du bist mein Herr. Nur bei dir finde ich mein ganzes Glück.“

Ich realisierte, dass ich nichts tun konnte in diesem Moment. Mein Vater, wie auch meine Mutter war in seinen Händen. Meine Schwester ebenso. Ich konnte das Problem nicht lösen und musste es auch nicht. Ich fühlte wie Gott mich aufforderte, meine Ängste, meine Pläne und auch meine Hoffnungslosigkeit in seine Hände zu legen.

Ich fühlte wie Gott mich aufforderte, meine Ängste, meine Pläne und auch meine Hoffnungslosigkeit in seine Hände zu legen.

Er lud mich sozusagen ein, mich an ihn zu lehnen. Fast so wie früher, als ich mich als kleines Mädchen an meinen Vater gelehnt hatte und ihm vertraute, dass er stark genug ist und mich halten wird.

Ich hatte eine Wahl. Wohin wollte ich mit meine Kummer? Wollte ich ihn selber tragen oder ihn bei Gott deponieren? David spricht in seinem Psalm, dass er bei Gott das Glück fand. Dies auch in einer schwierigen Situation. Ja, auch ich wollte glücklich sein. Und aus Erfahrung wusste ich, dass die Variante "mich bei Gott zu bergen", die beste Entscheidung war. Ich schloss meine Augen und lehnte mich an Gott. Ich barg mich bei ihm und liess mich trösten. Es war eine bewusste Entscheidung von mir, meine Sorgen bei ihm abzuladen.

Gott wirkte in mir ein Wunder und ich bekam Frieden. Die Angst liess nach und ich konnte mich entspannen. Glück und Mut kamen zurück.

Ja, Gott ist meine Zuflucht. Gott ist mein Glück. Dies, trotz schwierigen Umständen die immer noch präsent sind.

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