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  • Priska Zurbrügg

Ich, die Leiterin?


Ich liebe die Leitung meines Teams! Doch das war nicht immer so. Mein Team ist genauer gesagt eine interne Arbeitsgruppe, welche ich seit einiger Zeit leite.

Normalerweise reisse ich mich nicht um so klassische Führungsaufgaben wie eine Teamleitung. Doch diesmal reizt mich das inhaltliche Ziel der Gruppe. Ich spüre, dass ich hier ein Anliegen und einen Beitrag habe.

So kommt es, dass ich plötzlich ein Team von sechs Personen leite. Im Arbeitsalltag ist das kein Problem für mich. Ich spüre, dass ich am richtigen Ort bin und meine Gaben voll einsetzen kann. Es gab aber Situationen, die mich daran zweifeln lassen, ob ich für diese Aufgabe die richtige Besetzung bin. Statt dominant zu sein, bin ich nämlich eher sanftmütig und statt visionär zu sein, bin ich eher gewissenhaft. So war die Leitung der Team-Meetings oft eine Tortur für mich. Wie es sich für ein tatkräftiges Team mit Stossrichtung gehört, wurde in den Meetings visioniert, diskutiert und debattiert.

Ich aber fühlte mich meist überfordert, weil ich das Gefühl hatte, mit dem Tempo nicht mithalten zu können. Das Gefühl der Unzulänglichkeit entmutigte mich mehr und mehr und wollte mich lahm legen. Dies, obwohl die Umsetzung der Aufgaben und Projekte erfolgreich verliefen und alle happy waren.

Was sollte ich also tun? Wenn einem “der Schuh drückt”, ist das ja immer eine Chance, Inne zu halten und nach einem neuen Weg zu suchen.


Wenn einem “der Schuh drückt”, ist das ja immer eine Chance, Inne zu halten und nach einem neuen Weg zu suchen.


Ich besprach die Sache mit einer Vertrauensperson, die mir einen unkonventionellen Rat gab: Ich sollte künftig die Sitzungsleitung an eine andere Person abgeben. “Wie bitte?” Ich glaubte, mich verhört zu haben. “Wenn die Team-Meetings nicht von mir geleitet werden, wo ist denn da meine Präsenz als Leiterin sichtbar?” Ich war nicht sicher, ob das funktionieren könnte, aber ich war bereit, es auszuprobieren. So fing ich an, die Sitzungsleitung jedes Mal jemand anderem zu übergeben. Und siehe da: Die Energie, welche ich vorher für die Gesprächsleitung verbrauchte, ist jetzt plötzlich frei für meine Gedankengänge. Was für eine Befreiung! Da mich mein Team wertschätzt, habe ich heute trotzdem genügend Raum, meinen Input zu geben und die Teamkultur zu prägen.

Leiterschaft hat auch mit Authentizität zu tun. Ich bin so, wie ich gemacht bin und genau so leite ich auch. Wenn Gott mich für diese Aufgabe ausgewählt hat, dann kalkuliert er meine Fähigkeiten sowie auch mit meine Begrenzungen mit ein. Gleichzeitig gibt das meinen Team-Mitgliedern die Chance, ihre eigenen Begabungen und Stärken einzubringen. Eine Win-Win-Situation, die nach Himmel schmeckt!


Priska Zurbrügg ist Mutter von drei Kindern und die Verantwortliche Berufsbildnerin und Coach für die KV-Lernenden in Campus für Christus Schweiz. Sie möchte, dass die befreiende Nachricht von Jesus überall und in unterschiedlicher Weise bekannt gemacht wird. Ihr Herz schlägt für die jungen Menschen in unserer Gesellschaft.



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