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Doris Lindsay

Teil 2 Wenn die Frucht nicht mehr uns gehört

Teil 2



In dieser Zeit wirkte Gott vor allem in unseren Herzen. Wir wurden geprüft und geschüttelt. Es war hart tagtäglich selbstlos zu dienen und Menschen zu lieben ohne dass sich ihre Leben radikal veränderten. Wir wussten, wir waren am richtigen Ort, doch das Ausblieben der Frucht war anstrengend und wir verloren Schritt für Schritt die Illusionen über uns selbst. Wir realisierten in einsamen Momenten, dass nicht wir es waren, die Frucht brachten. Und dass auch Gott nicht Frucht bewirken musste, nur weil wir vieles für ihn aufgegeben hatten um hier zu sein und ihm zu dienen.

In dieser Zeit sprach Gott zu mir und fragte mich ob ich bereit wäre nur zu sähen und Gutes zu tun, ohne Frucht zu sehen in unserer Lebenszeit. Ich war ehrlich zu ihm, ich konnte mir dies nicht vorstellen. Ein schrecklicher Gedanke. Und doch im Ringen mit ihm, kam ich zum Punkt, wo ich unseren Dienst Gott hingab und ihm sagte ich wäre bereit dazu. Ich realisierte, dass meine Abhängigkeit nun ganz auf Gott ruhte. Sie kam nicht mehr aus eigener Kraft und Erwartungen. Es war genug zu sähen und alles andere in Gottes Hände zu legen. Gott sprach in die Tiefe meines Herzens und half meinem Ego zu sterben und mit seiner Kraft und Perspektive wieder aufzuerstehen. Es reifte Frucht in mir, anstatt außerhalb von mir.  


Nach dieser herausfordernden Zeit erlebten wir, wie Gott die Vision des Hauses der Hoffnung wieder weckte und vertiefte. Er wollte ein Zentrum der Hoffnung, dies als Multiplikationswerkzeug für seine Liebe für die Community. Er wählte es,  uns in der Umsetzung dabei zu haben und wir bekamen den Auftrag mutige Schritte zu gehen um diesen Traum möglich zu machen.


Heute haben wir dieses Haus das ich im Traum gesehen habe. Wir haben noch weit mehr als das wovon ich geträumt hatte. Neben dem lebendigen Jugendzentrum das wir mitten im Township zwischen zwei Gang Territorien betreiben und wöchentlich ca 120 Kinder dienen, dies durch Kinderprogramme, Teens Aktivitäten, Sport und schulische Weiterbildung, sind wir auch mit einer wilden Truppe von 11 Vollzeitpraktikanten unterwegs die bei uns ein Jahrestraining absolvieren.

Unsere Praktikanten sind nicht die Jugendlichen, die man in der Kirche antreffen würde. Wenn sie bei uns anfangen sind sie meistens noch gar nicht gläubig und haben herausfordernde Lebensumstände (Gewalt, Kriminalität, Drogen, Teenagerschwangerschaften...) und suchen Halt und Veränderung in ihrem Leben. Wir bieten ein ganzheitliches Training an und fokussieren auf Charakter, Befähigung und Gott. Anderen dienen ist genauso ein Lernprozess, wie Hilfe annehmen und sich selber zu leiten.


Mit praktischen Skills Trainings (Lederbearbeitung, Nähen, Schmuck Herstellung, Artistry Painting und Screen Printing) lernen sie mit ihren Händen zu arbeiten und Verantwortung zu übernehmen. In diesem Training haben sie auch die Möglichkeit den lebendigen Gott kennen zu lernen und seine Liebe zu erfahren. Viele von unseren Praktikanten bekehren sich und lassen sich taufen.


Diesen September werden wir ein weiteres Ministry eröffnen um den jungen Menschen noch ganzheitlicher zu dienen. Ein Jüngerschaftshaus wird zum Leben erweckt, in dem junge Menschen aus sehr schwierigen Herausforderungen wohnen dürfen und Liebe und Annahme erfahren.

Wir wissen, dass unsere Leben, bzw Investition Frucht bringt. Wir fühlen uns privilegiert, dass wir davon etwas sehen dürfen. Doch unsere Haltung zur Frucht hat sich über die letzten 10 Jahre in Südafrika verändert. Wir sähen und tun was wir tun sollen, doch der Heilige Geist ist verantwortlich Menschen zu Jesus hin zu rufen und zu verändern. Wenn dies im Leben der Menschen sichtbar wird, sind wir überglücklich, doch wir nehmen es nicht mehr auf unsere Kappe.


Dieser Artikel schrieb Doris Lindsay für das Agape Magazin von Campus für Christus.

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