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  • Anise Geiger Leiterin Jugenddienst

Ich, die Albanerin.


Als ich noch ein Teenager war fragte ich Gott immer wieder, weshalb er mich in eine albanische Familie hineingeboren hatte. Schliesslich glaubte ich ja an Jesus und nicht an Allah…

Doch Gott sagte immer wieder zu mir: “Vertraue mir, es kommt gut!”

Nachdem einige Jahre vergangen waren und ich eines Tages in der Bibel las, öffnete mir Gott die Augen und ich durfte sehen, dass ich genau in der richtigen Familie auf die Welt gekommen war. Denn wer sonst könnte die Gastfreundschaft, die Gott für uns Menschen ausgedacht hatte, besser ausleben, als meine Familie und ihre Kultur? Wo sonst hätte ich gelernt, zusammen zu halten und alles was ich habe zu teilen?

Manchmal, nein fast immer, spielt das Leben anders als gedacht. Gerade dann ist es wichtig, dass ich voll und ganz auf Gott vertraue. Aber vertraue ich Gott wirklich? Vertrauen heisst, ich habe keinen Plan. Vertrauen heisst, ich muss loslassen… Und genau das fordert mich am meisten heraus.

Ich kann nur vertrauen, wenn ich genau weiss, wie der Plan ist. Ich kann nur loslassen, wenn ich alles genau durchorganisiert habe. Ich durfte schon viel lernen, und lerne immer noch, dass Vertrauen nichts mit meinem Verstand zu tun hat. Im Gegenteil: Ich gebe meinen Gedanken eine Pause. Für mich ist vertrauen eine Entscheidung. Keine einfache, aber eine wichtige Entscheidung. Die Sprüche in der Bibel zeigen mir, wie ich mit dem Herzen vertrauen kann.

Ich habe immer wieder zu mir gesagt: “Ich muss nicht vertrauen, denn Gott hat mich ja mit einem Organisationstalent gesegnet. Wieso sollte ich vertrauen, wenn ich doch alles selber organisieren und planen kann?” Kurz und bündig: Gott warum machst du nicht mal eine Verschnaufpause?!

Ich musste irgendwann einsehen, dass Gott keine Verschnaufpause braucht, weil er genau in seiner Begabung lebt. Er ist allmächtig und Er ist allwissend, nicht ich. Niemand.

Vielmehr musste ich mir die Frage stellen, ob ich wirklich das Leben lebe, das ich wollte und in dem wandle, was Gott für mich bestimmt hat? Lebe ich in meinen Begabungen? In Gemeinschaft mit Gott? Gottes Nähe zieht mich immer wieder - manchmal mehrmals täglich - in seine Gegenwart. Erst jetzt beginne ich zu verstehen, weshalb er das tut: Ich kann keine waschechte Albanerin sein, wenn ich nur höre, wie die Albaner zusammen feiern und einander helfen, ich kann nur eine richtige Albanerin sein, wenn ich Gemeinschaft mit meiner albanischen Familie habe. Und genauso ist es auch mit Gott. Ich kann nicht wie er sein oder denken wie er, wenn ich keine Gemeinschaft mit ihm pflege.

Als ich dann aufrichtig die Gemeinschaft Gottes suchte, zeigte er mir, dass ich nicht dazu bestimmt bin alles zu kontrollieren. Ich musste meine Ängste und auch die Kontrolle loslassen, damit ich endlich in die Freiheit, welche er für mich erkauft hatte, eintreten konnte.

Als ich dann aufrichtig die Gemeinschaft Gottes suchte, zeigte er mir, dass ich nicht dazu bestimmt bin alles zu kontrollieren. Ich musste meine Ängste und auch die Kontrolle loslassen, damit ich endlich in die Freiheit, welche er für mich erkauft hatte, eintreten konnte.

Mittlerweile möchte Ich diese Freiheit jeden Tag erleben und auch vielen anderen Frauen helfen diese Freiheit zu erreichen.

Gott begann mich genau da für sein Reich zu gebrauchen, wo ich gerade bin. In meinem Zuhause als Stiefmama von zwei Teenagern, die einfach Liebe brauchen und es auch fordern. Er braucht mich als Ehefrau für meinen Mann, damit ich für ihn bete, dass er ermutigt und gestärkt aus dem Haus gehen kann und ein Segen sein darf für viele Menschen. Gott braucht mich als Frau, die andere Frauen und Mamis stärkt, indem ich Hoffnung, Friede und Freude in jede Situation geben kann.

Ich habe gelernt, Gott mehr zu vertrauen und mich nicht immer zu fragen, weshalb Gott dies oder jenes in meinem Leben geschehen oder nicht geschehen liess. Die Frage, die ich mir nun stellen darf, ist viel mehr: Wieso will ich kontrollieren? Wieso will ich nicht loslassen? Wieso will ich immer mehr, anderes oder besseres? Wieso reagiere ich so auf eine Situation, welche ich nicht im Griff habe?

Jesus hat für mich die Freiheit erkauft. Ich will mir nicht mehr länger selbst im Weg stehen, sondern hier und jetzt beginnen, in dieser Freiheit zu laufen. Ich will mich jeden Tag neu dazu entscheiden, loszulassen und Gott zu vertrauen. Auch wenn es anders kommt, als ich es geplant habe - Gott fällt nicht vom Thron. Ich lerne immer mehr, dass Gott in jeder Situation vertrauenswürdig ist.

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